Swissaid ist eine von Spendern und vom Steuerzahler finanzierte Stiftung. Sie lobt sich selbst, wie transparent sie sei. Zu den Grundlagen von Transparenz, zu den Verpflichtungen einer solchen Stiftung gehört, auf Medienanfragen zu antworten.
Selbst wenn die Antwort «wir sagen nichts» ist; alleine schon Anstand und Höflichkeit gebieten es, einem Journalisten, der sich als solcher ausweist, eine Antwort zukommen zu lassen. Gerne auch in der gestellten und meistens grosszügig bemessenen Frist.
So ist das allgemeiner Brauch in der Schweiz; so ist das bei Swissaid nicht. Es steht zu vermuten, dass Swissaid alle ihr genehmen Anfragen gerne und schnell beantwortet. Sind die Fragen aufgrund aktueller Ereignisse etwas kritischer, dann verwandelt sich Swissaid in eine beleidigte Leberwurst.
So bekam die Mediensprecherin von Swissaid am 17. Oktober folgende Fragen zugestellt:
Swissaid hatte bei Google mit der falschen Tatsachenbehauptung, es handle sich hier um einen Verstoss gegen Markenrecht, ein Verbot von Google Ads der Webseite selbstaid.ch beantragt und kurzfristig durchgesetzt. Nach Intervention hat Google diese Massnahme wieder aufgehoben. Wieso verwenden Sie einen solchen Vorwand, um gegen eine Ihnen unliebsame Webseite vorzugehen?
Ihr Co-Präsident Fabian Molina ist nicht nur Mitglied der parlamentarischen Freundschaftsgruppe Schweiz – Palästina, sondern hat mit seiner beschönigenden Reaktion auf den brutalen Terrorangriff der Hamas auf Israel («Gewalteskalation») für einen Shitstorm und massive Kritik gesorgt. Halten Sie eine solche Person weiterhin für geeignet, der Präsident von Swissaid zu sein?
Swissaid feiert sein 75. Jubiläum. An welchen Aktivitäten nimmt der Co-Präsident Molina teil?
Als Co-Präsident bezieht Molina ein vierstelliges Salär. Welche Gegenleistungen erbringt er dafür?
selbstaid.ch hatte einen Journalisten darauf aufmerksam gemacht, wie Swissaid mit diesem zugegebenermassen kritischen Blog umspringen wollte.
Innert der angegebenen Frist kam von Swissaid – nichts.
Also schickte der Journalist die gleichen Fragen am 20. Oktober nochmals, ergänzt mit einer kurzen Einleitung:
Ich bin der Ansicht, dass eine sich der Transparenz verschreibende und mit Steuergeldern finanzierte Stiftung die Verpflichtung hat, auf Medienanfragen zu antworten.
Das sehen Sie offenbar anders – und das passt auch ins Bild.
Ich könnte das nun öffentlich so verwenden, gebe Ihnen aber nochmals die Gelegenheit, bis Montag, 23. Oktober 2023, 12.00 Uhr, auf die folgenden Fragen zu antworten.
Anschliessend werde ich den Stiftungs- und den Beirat darüber informieren, wie Sie als Medienverantwortliche mit Medienanfragen umgehen.
Darauf kam von Swissaid – nichts.
Nun stellt sich nicht nur die Frage, was der Co-Präsident Molina, neben Wahlkampf, Bedienung der Social Media, Wahrnehmung seiner vielen anderen Verpflichtungen, Teilnahme an unbewilligten Demonstrationen im Schwarzen Block und Ähnliches, was also Molina für sein Salär als Co-Präsident von Swissaid im Jubiläumsjahr 75 für die von ihm präsidierte Stiftung genau tut.
Sondern es stellt sich auch die Frage, was die Medienverantwortliche, die dafür sicherlich auch ein üppiges Gehalt kassiert, eigentlich den lieben langen Tag so macht. Ausser natürlich zu entscheiden, welche Medienanfragen eine Antwort verdienen und welche nicht.
Ob die Fragen berechtigt sind oder nicht, das spielt bei ihrer Entscheidung offensichtlich keine Rolle.