Auf diese Entscheidung hat die Welt mit angehaltenem Atem gewartet. Also zumindest die Schweiz. Vielleicht auch nur das Lager der SP Schweiz. Wie auch immer, Fabian Molina, der Freund des Schwarzen Blocks und das Mitglied der Parlamentariergruppe Schweiz – Palästina, hat sich entschieden: «Ich habe mir eine Kandidatur für die Nachfolge von Alain Berset sehr gut überlegt und bedanke mich für den grossen Zuspruch. Er hat mich gefreut und gerührt», behauptet er auf X (vormals Twitter).
Allerdings: da die SP so viele exzellente Kandidaten habe, werde er nicht als Bundesrat kandidieren. Das ist auch gar nicht so schlecht, denn seine Wahrnehmungsfähigkeit der Realität ist anhaltend getrübt, so schreibt er auch: «Die SP Schweiz hat die Wahlen gewonnen.» Vielleicht in seiner Parallelwelt, in Wirklichkeit hat die SVP die Wahlen gewonnen. Wie auch immer, Molina wolle nun «weiterhin meine ganze Kraft in die Parlamentsarbeit für eine soziale Schweiz stecken».
Von dieser kraftvollen Arbeit ist allerdings nicht viel zu sehen oder zu spüren. Aber auch das macht ja nichts, Molina ist ja im Wesentlichen der Motion- und Stellungnahme-Weltmeister, konkrete Erfolge hat er nicht vorzuweisen.
Allerdings ist er, neben vielen, vielen weiteren Ämtern und Ämtchen, auch noch Co-Präsident der Entwicklungshilfsorganisation Swissaid. Die feiert gerade ihr 75. Jubiläum. Eigentlich die Gelegenheit (und auch die Verpflichtung) für einen Präsidenten, Präsenz zu markieren, vielleicht auch seine Position als Nationalrat dafür zu verwenden, auf Swissaid aufmerksam zu machen. Auch die Teilnähme an Veranstaltungen oder jede andere Art von Präsenz wäre sicherlich geschätzt.
Allein: wenn Molina nun zwar nicht als Bundesrat kandidiert, aber seine ganze Kraft in die Parlamentsarbeit stecken will, dann hat er offensichtlich keine Kraft dafür, etwas für sein nettes Salär als Co-Präsident von Swissaid zu tun. Oder aber, er tut da Gutes im Geheimen und Versteckten.
Das könnte sein. Allerdings weigert sich leider die Mediensprecherin von Swissaid, darüber Auskunft zu erteilen, welchen wertvollen Tätigkeiten er denn hier nachgehe.
Das könnte allerdings auch daran liegen, dass es keine zu berichten gibt, weil der Vielschwätzer eigentlich jede konkrete oder sinnvolle Arbeit bislang erfolgreich vermieden hat.