Der Co-Präsident einer Stiftung, die sich dem Einsatz für die Hungernden und die Ärmsten verschrieben hat, sollte gewissen moralischen Standards genügen. Der Co-Präsident einer Stiftung, die Hilfe zur Selbsthilfe als Motto hat, sollte nicht selber Hilfe bei richtigen Umgangsformen brauchen.
Als erste Reaktion auf die Bluttaten der Hamas in Israel schrieb Molina, Mitglied der parlamentarischen Freundschaftsgruppe Schweiz – Palästina: die SP und er seien schockiert über das Leid, «welches die Gewalteskalation bei der Zivilbevölkerung in Israel und Palästina auslöst». Gewalteskalation als Verniedlichung für Terroranschlag, kein Wort zu den israelischen Opfern oder den Hamas-Tätern, das löste einen Shitstorm aus.
Als gelenkiger Wendehals drehte Molina dann ein wenig den Kopf: «Es tut mir wahnsinnig leid und weh, wenn Menschen aus der jüdischen Gemeinschaft sagen, sie fühlten sich von uns nicht vertreten.» Einerseits. Andererseits sagt er zwar, dass die SP mit der Organisation einer «Free Palestine»-Demo durch linke Kreise nichts zu tun habe. Aber um seine linken Freunde des Schwarzen Blocks nicht zu vertäubeln, sagt er auch: «Es ist nicht an mir, jede Demonstration im Vorfeld zu bewerten.»
Das war auch schon bei einer Antifa-Demo in Zürich so, an der er stolz im Schwarzen Block teilnahm und davon sogar ein Selfie schoss. Dank ihm und seinen Gesinnungsgenossen sei Zürich nun «stabil Nazifrei» (Originalrechtschreibung). Als es im Anschluss zu gewalttätigen Ausschreitungen kam, distanzierte er sich dann eilig davon.
Letztes Jahr stimmte Molina noch – mit der Mehrheit des Nationalrats – gegen ein Verbot der fundamentalistischen Terrororganisation Hamas. Inzwischen ist er ein klarer Befürworter des verbots, wie er in der «Arena» Bekanntgabe – ohne dabei rot zu werden. Ist so ein Wackelpudding geeignet, Co-Präsident von Swissaid zu bleiben?
Ist so jemand charakterlich geeignet, das Aushängeschild von Swissaid zu sein? Leider ist weder die Medienverantwortliche, noch der Stiftungsrat von Swissaid dazu in der Lage, entsprechende Fragen zu beantworten.
So viel zum Thema Transparenz.