Fabian Molina ist der Schweiz immerhin als Bundesrat erspart geblieben. «Die SP-Fraktion hat das Glück, aus zahlreichen exzellenten Kandidierenden für den Bundesrat auswählen zu können. Ich werde deshalb nicht kandidieren.» Man stelle sich nur vor, wenn die SP keine zahlreich Kandidierende hätte.
Es war allerdings knapp: «Bundesrat zu sein ist eine unglaubliche spannende und ehrenvolle Aufgabe. Ich habe mir eine Kandidatur für die Nachfolge von Alain Berset sehr gut überlegt und bedanke mich für den grossen Zuspruch.» Soll das bedeuten, dass es innerhalb oder ausserhalb der SP noch mehr Leute geben sollte, die sich tatsächlich Molina als Bundesrat vorstellen können? Als Vertreter des Schwarzen Blocks?
Inzwischen hat Molina, der immer und jederzeit zu jedem Modethema seinen Senf geben muss, den Nahen Osten entdeckt. Zuvor war sein Interesse daran überschaubar, obwohl er Mitglied der Parlamentariergruppe Schweiz – Palästina ist. Deren ehemaliger Präsident, Alt-Nationalrat Geri Müller, hält die Hamas bekanntlich für eine politische Bewegung und der Spruch «From the river to the sea» werde völlig missverstanden. Er spreche keineswegs Israel das Existenzrecht ab, sondern plädiere für ein friedliches Zusammenleben aller in dieser Region.
Molina plädiert nun: «Waffenstillstand jetzt! Zivilpersonen dürfen kein Angriffsziel sein. Niemals. Von niemandem.» Mit dem letzten Wort will er im Nachhinein seine anfängliche Entgleisung übertünchen, als er direkt nach dem barbarischen Terroranschlag der Hamas nur ganz allgemein eine «Gewalteskalation» bedauerte.
Aber immer wieder fällt er in seinen alten Talk zurück:
«Die Angriffe auf Gaza gefährden die palästinensische Zivilbevölkerung, aber auch das Leben der Geiseln.
Die oberste Priorität aller muss es sein, das Leben von Zivilpersonen zu schützen. Danach kann und muss es darum gehen, dass die Verantwortlichen der Kriegsverbrechen bestraft werden. Das schulden wir den Opfern.»