Das erklärte Ziel von Swissaid ist, den Hunger und die Ungerechtigkeit in der Welt zu bekämpfen. Das ist eine edle Vorgabe, weniger edel sind die Mittel und Methoden.
So gibt Swissaid zum Beispiel laut Geschäftsbericht rund 1,2 Millionen Franken pro Jahr für «Informations- und Sensibilisierungsprogramm Inland» aus. Dazu kommt noch eine runde Million als «Aufwand Programmbegleitung», davon rund 960’000 Franken «Personalaufwand».
Aber das ist noch nicht alles. Insgesamt wird also für dieses «Inlandprogramm» die hübsche Summe von 2,23 Millionen Franken ausgegeben. Das stellt allerdings der Aufwand für «Fundraising und allgemeiner Werbeaufwand» noch in den Schatten.Das schlägt nämlich mit knapp 3 Millionen Franken zu Buche. Geradezu wie Peanuts nimmt sich da der «administrative Aufwand» aus, das sind 680’000 Franken.
Ein Löwenanteil des gesamten Aufwands fliesst sowieso in die Vollzeitstellen, im Jahresdurchschnitt 2021 handelte es sich da um 196. Am nettesten verdient dabei die Geschäftsleitung; satte 572’739 Franken, verteilt auf vier Köpfe. Das ist übrigens auch eine hübsche Steigerung von über 50’000 Franken zum Vorjahr. Man gönnt sich ja sonst nichts. Hinzu kommen selbstverständlich noch üppige Sitzungsgelder (200 Franken für halbtägige Sitzungen) und natürlich die Spesen, die selbstverständlich im In- und Ausland nach «eingereichten Belegen zurückerstattet werden».
Vom gesamten Betriebsaufwand von knapp über 20 Millionen Franken fliessen satte rund 4 Millionen Franken in den «Personalaufwand». Laut Stiftungszweck «fördert die Stiftung die Solidarität der Schweizer Bevölkerung mit Benachteiligten in der Welt».
Es scheint allerdings, dass die Stiftung nicht zuletzt ihren eigenen privilegierten Mitarbeitern zu satten Einkommen verhilft. Kontrolliert werden kann das nur schwer, weil der Stiftungsrat aus 34 Mitgliedern besteht, noch der Stiftungsratsauschuss umfasst sieben weitere Nasen. Das heisst, die oberste Entscheidungsebene besteht aus 41 Mitgliedern, die sich grösstenteils auch nicht durch sonderliche Kenntnisse bei der Entwicklungshilfe auskennen.
Aus diesem Grund kann natürlich die Geschäftsleitung für ihre üppigen Saläre ziemlich unkontrolliert schalten und walten. Ob so eine sinnvolle Ausgabe der Spenden- und Steuergelder gewährleistet ist, müsste einmal profund durchleuchtet werden. Nur: wer wäre dafür zuständig?