Unablässig strahlen Menschen in der Dritten Welt in die Kamera. Ihnen wurde geholfen. Sie bekamen Tipps, um besser und gesünder Nahrungsmittel anzubauen. Ihnen wurde Infrastruktur finanziert. Die Rolle der Frau wurde hinterfragt, ihre Rechte gestärkt. Und so weiter, ohne Ende.
Kleines Problem dabei: nach eigenen Angaben gibt Swissaid jährlich rund 18,5 Millionen Franken aus. Um das auch gut zu verwalten, sind weitere 3,7 Millionen Franken für den Overhead nötig. Damit schöne Reisli – mit oder ohne Parlamentarier – unternommen werden können, zum Beispiel.
Ungefragt steuert der Steuerzahler über 9 Millionen Franken via DEZA dazu bei. Wenn man annimmt, das dieses Geld nicht für den Overhead verbraten wird, bedeutet das also, dass die Hälfte der milden Gaben von Swissaid vom Schweizer Steuerzahler berappt werden.
Ihren Spendern dankt Swissaid regelmässig, dem Steuerzahler eher weniger.
Aber unabhängig, ob das Geld von Spenden, Bettel- und Sammelaktionen oder aus der Bundeskasse kommt: eines haben all diese Ausgaben gemeinsam. Sie bewirken genau nichts.
Natürlich ist eine Schule mit Toilette besser als eine ohne. Natürlich sind Nahrungsmittelpakete in Katastrophengebieten im Einzelfall eine grosse Hilfe. Nur: das bewirkt mittel- oder langfristig genau nichts.
Im Fall von Schwarzafrika flächendeckend, im Fall von Lateinamerika und Asien an vielen Beispielen kann man aufzeigen, dass Hunderttausende, Millionen, ja Milliarden an sogenannter Entwicklungshilfe in Wirklichkeit Todeshilfe ist, wie die sambische Wissenschaftlerin Dambisa Moyo richtig feststellt.
Wenn sich ein korruptes Regime nur um die Ausbeutung seiner verelenden Bevölkerung kümmert – wie in Nicaragua oder im Niger oder im Tschad –, dann verteilt Swissaid dort Pflästerchen, kümmert sich um Aufgaben, die eigentlich die Staatsregierung leisten sollte. Die noch so froh ist, sich darum nicht kümmern zu müssen.
Nicaragua, Niger, Tschad, auch Myanmar, wo Swissaid teilweise seit Jahrzehnten tätig ist, geht es heute genauso dreckig wie zu Beginn der «Hilfe». Schlimmer noch: es geht ihnen dreckiger.
199 Mitarbeiter kümmern sich laut Geschäftsbericht 2022 (2023 ist immer noch nicht fertig) um rund 345’000 «Begünstigte». Swissaid vermeldet stolz: «Alleine mit einem Nothilfeprojekt im Niger konnten wir über 100’000 Menschen erreichen.» Nothilfe heisst: sie lindert kurzfristig die Not, die mittel- und langfristig weiterbesteht.
Zieht man also diese 100’000 Notgeholfenen ab, bleiben noch rund 250’000 Menschen übrigen. In den neun Ländern, in denen Swissaid Geld und gute Ratschläge verteilt, leben insgesamt 1 Milliarde 643,3 Millionen Menschen. Davon sind 250’000 «Begünstigte» gerundet 0,02 Prozent. Wenn wir den Elefanten Indien mit 1,4 Milliarden Einwohnern herausrechnen, bleiben rund 243 Millionen übrig. Davon sind 250’000 dann gerundet 0,1 Prozent.
Und diese 0,1 Prozent geraten in den Genuss von grösstenteils unsinniger, zumindest nachhaltig gesehen wirkungsloser Entwicklungshilfe Schweizer Gutmenschen, die es sich dabei gutgehen lassen.
Das kann ja wohl nicht der Sinn des Lebens sein.